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Die individualisierte klinische Phytotherapie

Die Pflanze kann eine globale Wirkung bieten, indem sie auf verschiedene Ebenen Einfluss nimmt und unterschiedliche Körperfunktionen reguliert. Die Vielzahl und die Komplementarität der verschiedenen Inhaltstoffe bieten die Möglichkeit, den Körper zu regulieren und zu unterstützen und nicht nur einfach eine isolierte Schwachstelle eines Organ zu heilen.
 
So hat sich seit ca. 20 Jahren die individualisierte klinische Phytotherapie entwickelt, die wissenschaftliche Kenntnis der Pflanzen und deren Inhaltstoffe mit Wissen über die therapeutischen Wirkungen auf die Pathophysiologie der Krankheiten kombiniert.

Visuel harpagophytum

Die individualisierte klinische Phytotherapie ist ein medizinischer und therapeutischer Ansatz, der Pflanzen verwendet, deren Inhaltstoffe bekannt sind und die synergisch wirkend den Gesundheitszustand des Individuums schützen, dauerhaft bewahren oder wiederherstellen. 

Sie wird von erfahrenen Gesundheitsfachleuten ausgeübt und ermöglicht eine Phytotherapie, die sowohl medizinisch-wissenschaftlich (auf Beweisen beruhend) als auch personenbezogen ist. 
Sie bezieht den Menschen als Ganzes ein und betrachtet nicht nur seine Symptome. Sie verwendet die Heilpflanzen gemäss den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen, indem sie die pflanzlichen Extrakte bevorzugt, die am meisten Wirkstoffe enthalten und am besten bioverfügbar sind, um so eine optimale Wirkung zu erzielen. 

Visuel médecin pci
Visuel rhodiole safran

Synergisch wirkende Kombinationen 

In der Phytotherapie zeigen viele Erfahrungsberichte und wissenschaftliche Veröffentlichungen, dass die Kombination von Pflanzen im Vergleich zum Einsatz einer einzigen Pflanze von Interesse ist.
Sehr oft wird bei einer bestimmten Gesundheitsproblematik die Wirksamkeit verbessert, wenn man mindestens zwei, sich gegenseitig ergänzende Pflanzen miteinander verbindet. Ihre jeweiligen Eigenschaften addieren sich, um dem Problem besser Herr zu werden. Das nennt man synergische Kombinationen.  

Im praktischen Alltag müssen die Gesundheitsfachleute die Möglichkeit haben, entweder eine oder mehrere Pflanzen zu verschreiben oder zu empfehlen, je nachdem ob ein synergischer Effekt gesucht wird. Das geschieht personenbezogen und in den an den jeweiligen Patienten angepassten Dosierungen, in Abhängigkeit von seinem Leiden, seiner Krankheit und/oder seiner Veranlagung. 

Quellen

  • Eric Lorrain (2019) Grand Manuel de phytothérapie. Editions Dunod.
  • Alain Carillon. Place de la phytothérapie dans les systèmes de santé au XXIème siècle, 2009.