Bei Kinderwunsch ist es angezeigt, sich schon vor der Empfängnis beraten zu lassen
Die Schwangerschaft stellt im Leben einer Frau eine wichtige Phase dar. Aus dem Paar wird eine Familie und dieser Schritt ist nicht gerade eine sehr leichte Aufgabe! Eine angemessene Begleitung ist äusserst wichtig, um den Organismus auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten und ihn dabei zu unterstützen. Diese Begleitung beginnt nicht mit der Schwangerschaft, sondern vielmehr sobald der Kinderwunsch sich einstellt. Jeder Schritt der Empfängnis (Einnistung, Plazentabildung...) kann vorbereitet werden, um optimale Voraussetzungen zu schaffen.
Nützliche Informationen für werdende Eltern
Die oberste französische Gesundheitsbehörde (Haute Autorité de Santé - HAS) empfiehlt eine Beratung vor der Empfängnis
Diese Beratung dient dazu:
- sich für den Gesundheitszustand der werdenden Eltern zu interessieren, um die Empfängnischancen zu erhöhen,
- für einen guten Schwangerschaftsablauf und die Gesundheit des zukünftigen Kindes zu sorgen, insbesondere durch angepasste Ernährungsratschläge.
Bereits bei Kinderwunsch ist es wichtig, den Gesundheitszustand der werdenden Eltern einzuschätzen. Bei werdenden Müttern kann eine unzureichende Nährstoff- und Mikronährstoffzufuhr die Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und beim zukünftigen Kind für das metabolische Syndrom hervorrufen. Sogar vor der Geburt können Auswirkungen beobachtet werden.
Mikroernährungsstatus des Vaters
Der Mikroernährungsstatus des Mannes ist fast genauso wichtig. Carnitin ist zum Beispiel ein besonders wichtiger Mikronährstoff.
Er gewährleistet die Energieproduktion im Spermium (eine Zelle, die bekanntlich über einen sehr hohen Energiestoffwechsel verfügt).
Warum sollte der Mikroernährungsstatus der werdenden Mutter eingeschätzt werden?
Nehmen wir den Verschluss des Neuralrohrs („Anfänge“ des Nervensystems beim Baby) als Beispiel. Dieser Schritt findet 28 Tage nach der Befruchtung statt. In diesem Schwangerschaftsstadium wissen viele Frauen noch nicht, dass sie schwanger sind. Der Vitamin-B9-Status der Mutter ist jedoch unentbehrlich, damit diese Phase korrekt verlaufen kann. Bei Frauen mit Kinderwunsch sollte die Einschätzung des Mikroernährungsstatus unbedingt so früh wie möglich stattfinden. Die Beratung vor der Empfängnis ermöglicht eine adäquate Vorbereitung.
Mikronährstoffe, die vor und während der Schwangerschaft zu empfehlen sind
Bestimmte Mikronährstoffe sind erwiesenermassen schon vor der Empfängnis und bis zum Ende der Schwangerschaft vorzuziehen. Welche sind es?
Jod, ein wichtiger Mineralstoff
Jod ist im Organismus nur in geringen Mengen vorhanden, obwohl es lebensnotwendig ist. Es spielt in Bezug auf das korrekte Funktionieren der Schilddrüse eine entscheidende Rolle und ist unentbehrlich für die Bildung der Schilddrüsenhormone des zukünftigen Babys, die für seine Entwicklung äusserst wichtig sind. Jodmangel kann also Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung des Babys haben.
- Nahrungsquellen: gut gekochte Schalentiere, Seefisch, Ei, Milch und Milchprodukte
Vitamin B9 für die Entwicklung des Nervensystems des Embryos
Die Folate (Vitamin B9) sind am Verschluss des Neuralrohrs beteiligt und spielen bei der Entwicklung des Nervensystems des Embryos eine sehr wichtige Rolle.
- Nahrungsquellen: Innereien, Hülsenfrüchte und bestimmte grüne Gemüsesorten (Brokkoli, Blattsalat, Spinat, Spargel...)
Vitamin D und Kalzium sind unentbehrlich für die Mineralisierung des fetalen Skeletts
Vitamin D spielt bei der Mineralisierung des fetalen Skeletts eine bedeutende Rolle. Es ist für die Assimilation und den Einbau von Kalzium erforderlich. Es könnte auch bei Risiken von Präeklampsie, einem spezifischen Schwangerschaftssysndrom, das weltweit 3 bis 7 % der ersten Schwangerschaften betrifft, eingesetzt werden.
- Nahrungsquellen: Lebertran, fetthaltiger Fisch (Lachs, Hering, Sardine, Makrele...), Eigelb
Eisen gegen Müdigkeit und zur Stärkung der Immunität
Während der Schwangerschaft besteht verstärkter Eisenbedarf. Eine werdende Mutter mit Eisenmangel leidet stärker unter Müdigkeit, ist weniger widerstandsfähig gegen Infektionen und anfälliger für Stimmungsschwankungen.
Aber Vorsicht, Eisenüberschuss kann schwere Folgen haben. Er erhöht den oxidativen Stress, der seinerseits beim Neugeborenen bestimmte Krankheitsbilder wie Diabetes begünstigen kann. Es ist wichtig, die Ratschläge der Gesundheitsfachleute zu befolgen.
- Nahrungsquellen: Innereien (Leber, Niere), rotes Fleisch, Geflügel und Meeresprodukte.
DHA: eine essentielle Fettsäure
Sie ermöglicht es, die Zufuhr von Omega 3/Omega 6 auszugleichen. Ein beträchtlicher Anteil der französischen Bevölkerung leidet unter einem Mangel dieser Fettsäuren (Studie SUVIMAX). Die DHA ist während der Schwangerschaft an der Entwicklung des Nervensystems und der Netzhaut des Babys beteiligt.
- Nahrungsquellen: Leindotter-, Walnuss-, Raps-, Sojaöl, fetthaltiger Fisch (Lachs, Hering, Sardine, Makrele...)
Andere Mikronährstoffe
Frauen im gebärfähigen Alter weisen in Bezug auf andere Mikronährstoffe häufig unzureichende Körpervorräte auf. Dies kann den reibungslosen Schwangerschaftsverlauf aufs Spiel setzen. Besondere Aufmerksamkeit sollte Kalzium, Magnesium, Zink oder auch Vitamin E geschenkt werden.
- Kalzium: bei etwa 62 % der Frauen liegt die Kalziumzufuhr unter den empfohlenen Werten, was zu einem erhöhten Risiko für schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck, Eklampsie und postnatale Depression beitragen könnte
- Quellen: Milch und Milchprodukte
- Magnesium: obwohl der Bedarf während der Schwangerschaft auf 400 mg / Tag geschätzt wird, liegt die Zufuhr bei 80 % der schwangeren Frauen unter 300 mg. Magnesiummangel kann jedoch Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und Krämpfe herbeiführen.
- Quellen: Zartbitterschokolade ou Dunkle Schokolade, Ölfrüchte (Nüsse, Cashewnüsse, Pekannüsse, Haselnüsse, Mandeln, Pinienkerne...)