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microbiote vaginal agir sur son équilibre
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Vaginales Mikrobiom: Gleichgewicht herstellen

Zahlreiche urogenitale Störungen wie Mykosen, Vaginosen, Vaginitiden oder Blasenentzündungen... sind auf ein Ungleichgewicht des vaginalen Mikrobioms zurückzuführen. Das vaginale Mikrobiom spielt für unsere Gesundheit eine wichtige Rolle. Es besteht aus Milchsäurebakterien, die sich in Bakteriengemeinschaften entwickeln und die Scheidenwände besiedeln, um dort einen Schutzfilm zu bilden.  

Was wird unter vaginalem Mikrobiom verstanden?

Die von Milliarden Mikroorganismen besiedelten Mikrobiome sind bei jedem menschlichen Wesen einzigartig, sie bedecken Haut und Schleimhäute, um unseren Organismus zu schützen. Man spricht unter anderem vom Mund-, Darm- und vaginalen Mikrobiom.  

Das letztere entwickelt sich während der Pubertät und besteht zu 95 % aus Laktobazillen, welche die Döderleinflora bilden (sie wurde nach dem Gynäkologen Alfred Döderlein benannt, der sie 1892 zum ersten Mal beschrieben hat). Diese Laktobazillen sind völlig von der Östrogen-Imprägnierung abhängig. Sie spielen eine wichtige Rolle: Sie hemmen insbesondere das Wachstum von Krankheitserregern, begrenzen ihre Vermehrung, verhindern die Bildung krankheitserregender Biofilme und stimulieren gleichzeitig lokale Immunprozesse. Ihre Schwächung - die zum Beispiel an Östrogenmangel, eine längerfristige Anwendung von Antibiotika, Tabakgenuss oder falsche Hygiene gebunden sein kann - fördert das Auftreten von Selbstinfektionen (Candidose, bakterielle Vaginose, aerobe Vaginitis oder Blasenentzündung) oder von Infektionen, die von aussen kommen wie sexuell übertragbare Krankheiten.

Lactobacilles

Welchem Zyklus unterliegt das vaginale Mikrobiom?

Für die Zusammensetzung des vaginalen Mikrobioms sind mehrere Phasen ausschlaggebend. Während der Kindheit und Jugend wird die Vaginalflora nach und nach mit Laktobazillen angereichert, die letztlich 95 % der Vaginalflora ausmachen. Mit der ersten Menstruation und dann während der Menstruationsperioden entwickelt die Vaginalflora sich weiter2. Während der Schwangerschaft ändert sich die Vaginalflora der werdenden Mutter ebenfalls. Mit Beginn der Wechseljahre wird dann eine allmähliche Abnahme der Laktobazillen beobachtet. Die schützende Vaginalflora ändert sich, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen wie Vaginitiden führen kann.

Wie schützt das vaginale Mikrobiom den Organismus?

Die Laktobazillen bilden einen Biofilm, der die vaginale Schleimhaut bedeckt. Das Milieu wird folglich gegen Angriffe von Mikroorganismen, die unter Anwendung verschiedener Mechanismen diverse Infektionen auslösen können, geschützt1.
Der pH-Wert ist ein guter Indikator für das Gleichgewicht der Vaginalflora. Ohne Infektion liegt der pH-Wert bei 4 (ausser während der Menstruation, die den pH-Wert ansteigen lässt).

Enger Zusammenhang zwischen vaginalem und Darm-Mikrobiom.

Das vaginale Mikrobiom „erbt“ eine bestimmte Anzahl von Bakterien vom Darm-Mikrobiom. Die an den Candidosen beteiligte Bakterie Candida albicans ist ebenfalls im Darm-Mikrobiom vorhanden. Der Verdauungstrakt stellt übrigens ihr hauptsächliches „Reservoir“ dar.  Sie kann während des gesamten Lebens des Wirts latent vorhanden sein. Der Umschwung vom Besiedelungs- zum Infektionsstadium (oder zur Candidose) wird durch sinkende Immunabwehr, ein Ungleichgewicht der Mikrobiome und/oder den Einfluss begünstigender Faktoren herbeigeführt.

Auch bei Blasenentzündungen ist es meistens ein aufsteigender Keim des Darm-Mikrobioms, dem es gelingt, die Harnwege zu besiedeln und eine Infektion hervorzurufen.
Deshalb ist es wichtig, nicht nur das Gleichgewicht im vaginalen Mikrobiom wiederherzustellen, sondern auch im Darm-Mikrobiom, denn die beiden sind eng miteinander verbunden.

Vaginales Mikrobiom: Risiken bei gestörtem Gleichgewicht

Zahlreiche an die Umgebung oder Lebensweise gebundene Faktoren bringen das vaginale Mikrobiom aus dem Gleichgewicht: Schwangerschaft, Antibiotika- oder pilzhemmende Behandlungen, orale Empfängnisverhütungsmittel, Veranlagung für Immunschwäche... 

Ein unausgewogenes vaginales Mikrobiom wird verletzbar und setzt sich der Ansteckung durch Krankheitserreger aus, die ebenfalls die Harnwege infizieren (die Harnröhre der Frau ist sehr kurz) und die Blase besiedeln könnten. Dies kann zu urogenitalen Mehrfachinfektionen führen.

Déséquilibre vaginal

Zu den häufigsten Infektionen zählen:

  • Scheidenentzündungen - bakterielle Vaginosen, Trichomonadeninfektionen oder vaginale Candidosen - stellen bei erwachsenen Frauen den häufigsten Grund dar, einen Arzt aufzusuchen4.

→ Die bakterielle Vaginose zeichnet sich durch eine Beeinträchtigung des vaginalen Ökosystems aus, bei der die Döderlein-Flora von einem Bakterienverband ersetzt wird, der in 95 % der Fälle aus Gardnerella vaginalis besteht, in 75 % der Fälle aus diversen anaeroben Arten (Bacteroides spp., Porphyromonas spp., Peptostreptococcus spp. und Mobiluncus spp.) und ebenfalls aus Mykoplasmen5. Sie verläuft allgemein harmlos, ausser bei schwangeren Frauen, bei denen sie manchmal ernste Folgen haben kann (Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht...).

→ Die vulvovaginale Candidose ist eine Infektion der Scheide und/oder der Vulva, die von Hefepilzen der Gattung Candida verursacht wird. Sie äussert sich durch das Vorhandensein von starker, weisslicher Leukorrhö (Scheidenausfluss) mit körnigem Aussehen und durch starken Juckreiz, der sich in Brennen verwandeln kann.

  • Blasenentzündungen wie Zystitis sind Entzündungen oder Infektionen der Blase, die Brennen, schmerzhaftes Urinieren und trüben oder unangenehm riechenden Urin, ... verursachen können. Der an Blasenentzündungen beteiligte Haupterreger ist in 75 bis 90 % der Fälle die Bakterie Escherichia coli. Es treten häufig Rückfälle auf, 20 % der Frauen, die eine erste Blasenentzündung erlitten haben, erkranken ein zweites Mal daran6

Bei Blasenentzündung werden insbesondere die Heilkräuter Moosbeere7 (od. Cranberry) und Orthosiphon8 empfohlen: sie besitzen Antihaft-, antibakterielle, entzündungshemmende oder harntreibende Eigenschaften.

Canneberge - Orthosiphon

Wie kann urogenitalen Infektionen besser vorgebeugt werden?

Im Hinblick auf die Vorbeugung von Infektionen im urogenitalen Bereich ist eine Kombination aus Heilpflanzen, Probiotika und gesunder Lebensweise von Interesse.

Heilpflanzen

Süssholz besitzt infektionshemmende9 Wirkungen, die bei der Behandlung von Vaginosen oder Candidosen genutzt werden können. Tanninhaltige Pflanzen wie der Frauenmantel sind bei Scheiden- oder Darmmykosen aufgrund ihrer antimikrobiellen Funktion interessant.

Probiotika

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die bei adäquater quantitativer Zufuhr die Gesundheit fördern10. Die Bedeutung von Probiotika wurde bei der Behandlung von Candidosen aufgezeigt. Ihre Wirkung kann bei oraler oder lokaler Verabreichung das Gleichgewicht der betroffenen Ökosysteme (Darm- und vaginales Mikrobiom) wiederherstellen. 

Regeln für eine gesunde Lebensweise

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Scheidenspülungen, die Einnahme von Antibiotika und zu aggressive Intimpflegeprodukte sowie das regelmässige Tragen
von synthetischer oder zu enganliegender Unterwäsche zu vermeiden.
Es wird empfohlen, täglich 2 bis 2,5 Liter Wasser zu trinken, um das Stagnieren von Harn in der Blase zu vermeiden und vor und nach jedem Sexualverkehr zu urinieren, um eventuelle Bakterien zu entfernen. Es ist empfehlenswert, das Rauchen aufzugeben, denn Tabak stellt für Scheidenentzündungen einen Risikofaktor dar.