Vitamin B6 ist ein Cofaktor zahlreicher Enzyme. Die auch als Coenzyme bezeichneten enzymatischen Cofaktoren sind essentielle Moleküle, die es manchen Enzymen ermöglichen, eine biochemische Reaktion zu katalysieren. Vitamin B6 ist das Coenzym von hunderten Enzymen, die beim Aminosäuren- und Neurotransmitterstoffwechsel beteiligt sind (ANSES 2016).
Vitamin B6* trägt zum normalen
- Funktionieren des Nerven- und Immunsystems,
- zu normalen psychologischen Funktionen,
- zur Senkung von Müdigkeit und Erschöpfung
- und zur Regulierung der Hormonaktivität bei (*European Commission, 2016).
Vitamin B6 trägt zu einer normalen Cystein-Synthese bei
- bei der normalen Cysteinsynthese (Aminosäure),
- bei dem normalen Stoffwechsel von Homocystein (Aminosäure),
- beim normalen Energiestoffwechsel (Gesamtheit der chemischen Reaktionen, welche im Zellinneren den Energiebedarf der Zellen decken),
- beim normalen Stoffwechsel der Proteine sowie des Glykogens
- und bei der normalen Ausbildung der roten Blutkörperchen (*European Commission, 2016).
*Ergebnisse der wissenschaftlichen Bewertungen für gesundheitsbezogene Angaben durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Commission, 2016). Gesundheitsbezogene Angabe: Jegliche Angabe, die erklärt, suggeriert oder voraussetzt, dass eine Verbindung zwischen einer Lebensmittelkategorie, einem Lebensmittel oder einem seiner Bestandteile und der Gesundheit besteht.
Die Nährstoffreferenzwerte
Vitamin B6 entspricht einer Gruppe von Molekülen: Pyridoxin, Pyridoxal, Pyridoxamin sowie Pyridoxinphosphat, Pyridoxalphosphat und Pyridoxaminphosphat.
Der von der Anses ausgewählte Nährstoffreferenzwert für die Vitamin-B6-Versorgung in der Bevölkerung ist die ausreichende Zufuhr (Anses 2016):
Die empfohlene ausreichende Zufuhr bei Kindern ist niedriger (0,3 mg/d bei Kindern von 7 bis 11 Monaten und von 0,6 bis 1,4 mg für die Altersgruppe 1 bis14 Jahre) und etwas höher für schwangere oder stillende Frauen (EFSA 2016).
Die ausreichende Zufuhr entspricht der durchschnittlichen Zufuhr in der Bevölkerung oder einer Bevölkerungsgruppe, deren Ernährungsstatus als zufriedenstellend bewertet wird.
Die Nahrungsquellen
Die Nahrungsquellen für Vitamin B6 sind sowohl tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs. Als tierische Bezugsquellen kann man hauptsächlich Rinder-, Kalbs-, Schweine- und Geflügelleber sowie Fisch zitieren. Als pflanzliche B6-Lieferanten gelten sämtliche Getreideprodukte, stärkehaltiges Gemüse (wie zum Beispiel Kartoffeln), Sojaprodukte, alle Obstarten ausser Zitrusfrüchten (nach Daten des CIQUAL, Anses 2017).
Nahrungsmittel | Gehalt an Vitamin B6 (mg/100 g) |
---|---|
Reiskleie | 4,07 |
Putenleber | 1,04 |
Gelbflossen-Thunfisch | 0,97 |
Nährhefe | 0,88 |
Sojamehl | 0,52 |
Kartoffeln | 0,44 |
Eigelb | 0,3 |
Um zu erfahren, welche anderen Lebensmittel Vitamin B6 enthalten, besuchen Sie die Website site de l’ANSES.
Mangel und Überschuss an Vitamin B6
Vitamin-B6-Mangel kommt selten vor. Man beobachtet ihn bei Alkoholikern und Personen, die an Darmkrankheiten leiden (Vidal 2014). Die Mangelerscheinungen können eine Anämie und neurologische Störungen nach sich ziehen (EFSA 2016).
Eine lang anhaltende Einnahme (über mehrere Monate) von hoch dosiertem Vitamin B6 kann eine verminderte
- Empfindlichkeit in Händen und Füssen,
- eine Muskelschwäche
- und Koordinationsstörungen bei den Bewegungen verursachen (EFSA 2016).
Mangel: Der Begriff Mangel wird ausschliesslich bei Unterversorgung begleitet von klaren klinischen Symptomen verwendet (ansonsten spricht man von Defizit).
Defizit: Der Begriff Defizit wird ausschliesslich bei einer Unterversorgung verwendet, die nur auf biologischer Ebene durch die Verwendung von Reservemarkern objektiv nachweisbar ist. Ein Defizit ist nicht von klaren klinischen Symptomen begleitet. (Ministère de l’Emploi et de la Solidarité 2000